Das LINHARDT-Team nimmt die neue Produktionsanlage für Aluminiumtuben in Betrieb.

Es ist geschafft! Die ersten Aluminiumtuben laufen von der Tubenlinie Nr. 7 in Viechtach vom Band. Durch die Inbetriebnahme der Produktionsanlage, welche von der Schweizer Firma Nussbaum gekauft wurde, ist nun der wichtigste Meilenstein des Projektes „Bodensee“ erreicht. Dies ist das Ergebnis von 10 Monaten vortrefflichster Teamarbeit.

Unmittelbar nachdem bekannt wurde, dass LINHARDT die Tubensparte ihres Marktbegleiters Nussbaum übernehmen würde, begannen die Planungen für den Umzug der Produktionslinien aus der Schweizer Gemeinde Kesswil am Bodensee in unsere Werke. Für die Linie „K1“ bedeutete das einen Umzug in Ihre neue Heimat Viechtach im bayrischen Wald. Nach entsprechender Vorbereitung und Abstimmung der verschiedenen Fachbereiche, begann dann der tatsächliche Umzug zum 1.April 2022. Zu diesen Arbeiten zählten u.a.:

• Die Bestandsaufnahmen der bestehenden Linie vor Ort
• Abklärung und Organisieren der Zollthemen (die Schweiz ist kein EU-Land)
• Erarbeiten des Ziel-Layouts für Viechtach
• Auslösen von Bestellungen für benötigte Modifikationen und Updates der Anlagen in Viechtach
• Logistische Planung des Umzugs
• Wissenstransfer der Bedienung der Einzelanlagen
• Vorbereitung des elektrischen Retrofit´s der Linie
• Vorbereitungen für die benötigte Medienversorgung
• Beantragung der benötigten behördlichen Genehmigungen für den Produktionsbetrieb

Nach der Demontage in der Schweiz wurden die einzelnen Teile der Fertigungslinie auf insgesamt 7 LKW verladen und nach Niederbayern transportiert. Da die Linie jedoch nicht dem hohen „LINHARDT Standard“ entsprach, kam eine sogenannte 1:1 Verlagerung nicht in Frage (hierbei würde die Linie exakt so aufgebaut werden, wie am Herkunftsort). Stattdessen durfte sie beim Wiederaufbau ein massives „Upgrade“ erfahren.

Dies umfasste neben der Konstruktion und Einbindung neuer Teilmodule (wie z.B. neue Tuben-Speicher, eine Ausblasstation, Personendurchgänge, Tubengummiertrockner etc.) einen sehr umfangreichen elektrischen Umbau, bei dem ein Großteil der Antriebs- und Steuerungstechnik auf den neusten Stand der Technik gebracht wurde. Einige hundert Meter Kabel und Leitungen mussten neu verlegt werden und ganz nebenbei erhielt die Linie ein „Facelift“ in Form einer neuen Lackierung. Weiterhin waren noch immense Anpassungen hinsichtlich Arbeitssicherheit von Nöten, um den internen und rechtlichen Anforderungen im Personen- und Arbeitsschutz zu genügen. Schließlich konnten auch neueste Systeme für die 100%-Prüfung zur prozessbegleitenden Qualitätskontrolle installiert werden. Auch die Anbindung der Produktionslinie in die bestehende IT-Landschaft ist vollzogen.

Gleichermaßen ist sehr wichtig zu berichten, dass nicht nur die Produktionsanlage verlagert wurde, sondern auch die betroffenen Kunden nun von Viechtach aus beliefert werden. Dies ist ein herausragender Erfolg, welcher durch den Customer Service, dem Einkauf, der Logistik und den Teams innerhalb der gesamten Supply Chain erzielt wurde.

Der stellvertretende Werksleiter und technische Leiter Stefan Ernst ist sich sicher, dass nur durch die sehr gute Kommunikation, den unermüdlichen Einsatz, dem enormen Engagement, gepaart mit dem geballten Knowhow aller Beteiligten, das Projekt Bodensee nun termingerecht umgesetzt werden konnte. Und so reiht sich nun die „Schweizerin“ unter neuem Namen „TL7“ in den Takt der benachbarten Linien ein und nimmt ihre Arbeit auf.

Mit Projektabschluss wurde zudem zur Freude der gesamten LINHARDT Familie, eines der 4 großen Unternehmensziele, nämlich die „Markführerschaft im Bereich Pharmazie in Europa“, erreicht und dem Wunsch vieler Mitarbeiter, die „Baulücke“ in der Tubenproduktion zu schließen, entsprochen.
An dieser Stelle begrüßt die LINHARDT Familie auch die neuen Mitarbeiter, welchen die jetzt 9 Produktionslinien im Tubenbereich am Standort betreuen.