Auch wenn die einen schwäbeln und die anderen boarisch reden – der Azubi-Austausch zwischen den Firmen LINHARDT und Hinterkopf (Eislingen, Baden-Württemberg) wurde dieses Jahr wieder zum Erfolg. Die 13 beteiligten Auszubildenden beider Firmen sind sich sicher: „Eine gute Erfahrung!“.

 Seit Jahrzehnten verbinden enge Geschäftsbeziehungen den Maschinenbauer Hinterkopf mit dem Verpackungshersteller LINHARDT. Hinterkopf baut viele der Produktionslinien, mit denen LINHARDT an den drei deutschen Standorten täglich rund drei Millionen Packmittel herstellt.

Beide Betriebe bilden aus, auch in gleichen oder ähnlichen Berufe. Allerdings erleben die Hinterkopf-Azubis ihre neugebauten Maschinenstraßen bestenfalls in Testläufen, aber nicht im Alltag der täglichen Rund-um-die-Uhr-Produktion. Und die LINHARDT-Azubis werden an den Maschinen ausgebildet – wissen aber eigentlich gar nicht so recht, woher die kommen und welcher Aufwand in deren Entwicklung und Bau steckt.

Deswegen tauschen die beiden Firmen seit einigen Jahren Azubis aus, jeweils eine Woche. „Ich bin froh, dass es so was gibt. Eine gute Erfahrung!“, sagt Hinterkopf-Auszubildender Philipp Steiner. Je nach Berufsbild verbrachten die Eislinger Gäste die fünf Tage in verschiedenen Abteilungen des Viechtacher Werks. „Da ist man schon stolz, wenn man sieht, wie gut die Maschinen funktionieren“, freuten sich die Hinterkopf-Azubis. Ähnlich positive Erfahrungen machten LINHARDTs angehende Industriemechaniker und Elektroniker bei der Firma Hinterkopf.

Azubis aller Standorte

Dieses Jahr waren zwei LINHARDT-Gruppen aus allen Werken bei Hinterkopf. Von 24. bis 28. August waren mit dabei: Christian Schmid, Sebastian Pongratz (beide Industriemechaniker, Viechtach), Nico Kühne (Industriemechaniker, Pausa) und Pascal Oertel (Elektroniker, Pausa). Eine Woche später folgten Katharina Ebner (Elektronikerin, Viechtach), Anna-Lena Sterr (Industriemechanikerin, Viechtach), Manuel Kraus und Jakob Steinhilper (beide Industriemechaniker, Hambrücken).

„Das Feedback ist durchwegs positiv“, sagt Gerhard Aichinger, Leiter der technischen Ausbildung bei LINHARDT Viechtach, „die meisten würden sofort wieder fahren“. Er weist auf einen weiteren Nebeneffekt des Austauschs hin: „Die Hinterkopf-Azubis sehen bei uns Maschinen verschiedener Generationen. Zuhause haben sie ja nur mit den neuesten zu tun.“ Das helfe ihnen weiter, auch wenn sie später als ausgelernte Monteure zu Reparaturen in die LINHARDT-Standorte kommen.

Für viele der jungen Leute zwischen 17 und 20 Jahren sei der Austausch ein Highlight in ihrer erst kurzen beruflichen Biografie. Alleine die Anfahrt über fast 400 Kilometer sei oft schon eine Herausforderung. Ein früher Feierabend lasse auch noch Zeit, die Region ein wenig kennen zu lernen. So stand bei den LINHARDTlern ein Besuch in Stuttgart und des Mercedes-Museums auf dem Programm. Die Hinterköpfler machten einen Abstecher nach Tschechien und in den Erlebnispark in Geiersthal.