Interview – Was läuft gut beim Projekt “Umzug LILI”, wie sieht die Zukunft des Werkzeugbaus am neuen Standort aus und welche Risiken bringt der Ortswechsel mit sich. Das vollständige Interview mit Projektauftraggeber Erhard Krauß gibt’s hier ….
Sehr geehrter Hr. Krauß,
das Projekt LILI ist in vollem Gange, die Vorbereitungen laufen auf Hochtouren und die Belegschaft (vor allem natürlich die Mitarbeiter/-innen des WZB) brennen darauf, Infos und Einblicke in das Geschehen zu erhalten. Vor allem, weil für die meisten noch nichts Greifbares oder Sichtbares passiert ist.
Haben Sie einige Minuten ihrer Zeit, damit ich ihnen Fragen zu diesem Projekt stellen kann?
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Bitte stellen Sie sich vorab kurz vor, bzw. geben Sie uns Einblick über Ihre beruflichen Stationen vor Ihrem Eintritt im Januar 2016 bei LINHARDT.
Ich war meine ersten 10 Jahre nach Lehre und Studium im Triebwerksbau, dann bei internationalen Automobilzuliefern sowie einem schwäbischen Hersteller von Elektrowerkzeugen. Werkzeug-, Formen- wie auch Betriebsmittelbau im allgemeinen auch im Ausland (China, Frankreich, Tschechien, Mexiko) waren immer Bestandteil meiner Verantwortung. Die langjährigen Erfahrungen kann ich bestens bei LINHARDT einbringen.
Was war für Sie der Anlass, den WZB in ein neues Gebäude umziehen zu lassen?
Der Werkzeugbau am Standort in Viechtach ist sehr beengt untergebracht und hat damit kein Potenzial für zusätzliches Wachstum. Auch die sehr starke Orientierung der letzten Jahre in Richtung externer Kunden erfordert einen größeren Grad an Repräsentation und Unabhängigkeit.
Grundsätzlich muss immer eine strategische Zukunftssicherung möglich sein, wofür nun die Voraussetzungen geschaffen werden.
Wissen Sie schon wie der freiwerdende Platz in Viechtach genutzt wird?
Die Containerbüros müssen aufgelöst werden. Dann können wir auch unseren Materialfluss optimieren sowie Fläche zur Optimierung der Produktion schaffen und nutzen. Die Flächenplanung beginnt aber erst nach dem Auszug der Verwaltung in 2019.
Welche Aufgabe haben Sie bei dem Projekt LILI?
Offiziell: Projektauftraggeber
Im Tagesgeschäft: Motivator, Taktgeber, „Tröster“, „Drängler“, Entscheider
Wie beurteilen Sie den Fortschritt und die gesamte Arbeit, die bis heute geleistet wurde?
Ich bin mit der methodischen Vorgehensweise der Projektleitung sowie der Leitung des Werkzeugbaus, Herrn Knötig, sehr zufrieden. Im Rahmen des Projektes wurde im Team auch eine Strategie des Werkzeugbaus erarbeitet, was für die Zukunft unerlässlich ist.
Was erwarten Sie von den Mitarbeitern, die im Projekt verantwortlich mitwirken?
Methodisches und stringentes Vorgehen mit einem hohen Maß an Selbstständigkeit, um Termine abzusichern wie auch Budgetvorgaben zu erfüllen.
Was müsste bei diesem Projekt noch besser laufen bzw. was könnte ihrer Ansicht nach noch verbessert werden, um möglichst reibungslos umzuziehen?
Ich bin mit dem Vorgehen und Ergebnis sehr zufrieden.
Können Sie sich vorstellen, dass der Werzeugbau am Tec.Point LILI zukünftig eine eigenständige Firma (z.B. eine eigene GmbH) wird?
Das Thema steht heute nicht auf der Agenda. Aber als ein Szenario kann ich mir dies zur Zukunftssicherung vorstellen. Dies wäre aber auch gesellschaftsrechtlich keine einfache Aktion. Deshalb bin ich eher beim Bewahren des heutigen Zustandes und auch damit zufrieden.
Stellvertretend für das ganze Projektteam hissen sie die LILI-Flagge (v.li.): Stefan Pfeffer (Werkzeugbau), Geschäftsführer Erhard Krauß, Horst Knötig (Abteilungsleiter Werkzeugbau), Helmut Gierl (Gebäudetechnik) und Geschäftsführer Franz Hacker.
Welche Chancen ergeben sich aus Ihrer Sicht für den Werkzeugbau durch diesen Umzug?
Optimierung des Materialflusses aber auch der Arbeitsbedingungen. Damit soll die Voraussetzung für weiteres Wachstum aber auch Effizienzsteigerung geschaffen werden.
Die Attraktivität der Arbeitsplätze wird erhöht. Dies betrifft auch im Hinblick auf die für Wachstum erforderliche Personalakquise.
Welche Risiken sind aus ihrer Sicht mit dem Ortswechsel verbunden?
Keine besonderen zusätzlichen Risiken, außer den üblichen drohenden Problemen beim Umzug. Aber ich erlebe das Team sehr gut vorbereitet.
Haben sie noch Anliegen, die Sie auf diesem Wege den Mitarbeitern mitteilen wollen?
Ich wünsche mir, dass jeder Betroffene Mut zur Veränderung zeigt und positiv in die Zukunft schaut sowie die nicht unerhebliche Investition zur Absicherung der Arbeitsplätze auch zu schätzen weiß.
Wir werden in 2019 auch den altersbedingten Wechsel in der Führung des Werkzeugbaus vollziehen. Die Suche nach einem passenden Kandidaten hat bereits begonnen. Hier muss neben den fachlichen Fähigkeiten besonders auf die Führungskompetenz aber auch die „Passform“ (u.a. soziale Kompetenz) für die Mitarbeiter geachtet werden.
Weihnachten und das neue Jahr „stehen vor der Tür“. Was wünschen Sie sich persönlich und für die Firma LINHARDT?
Ich möchte zu allererst allen Danke für die Mühen und Anstrengungen in 2018 ausdrücken. Es war auch für den Werkzeugbau ein positives Jahr.
Dann werden wir alle über die Weihnachtsfeiertage etwas mehr Zeit für die Familie haben und auch etwas Ruhe und Erholung erleben. Ich werde die Tage auch persönlich genießen.
Vielen Dank Hr. Krauß für Ihre Zeit
Das Interview führte Ludwig Iglhaut