Wie bekannt ist, hatte LINHARDT seit 2007 ein Tubenwerk in Kairo aufgebaut. Trotz positiver Entwicklung mit aktuell 250 Mitarbeitern verkauft LINHARDT jetzt ihre Anteile an einen der ägyptischen Partner. Grund dafür ist die unbeständige politische und ökonomische Situation in den Ländern des Maghreb sowie des Nahen und Mittleren Ostens. Und: „Wir wollen unsere deutschen Standorte stärken“, sagt Geschäftsführer Erhard Krauß.
2007 hatte LINHARDT sich mit der Lieferung von Produktionsanlagen in ein Joint Venture mit einem ägyptischen Partner eingebracht. Ziel des gemeinsamen Unternehmens „New Hover“ mit Sitz in Kairo war, Kunden in Nordafrika sowie im Nahen und Mittleren Osten mit Tuben „Made in Egypt“ zu beliefern. Trotz erster Schwierigkeiten aufgrund ökonomiekultureller Unterschiede liefen Produktion und Absatz gut an. „New Hover“ beschäftigt derzeit 250 Mitarbeiter.
Das Jahr 2011 war gekennzeichnet vom politischen Umsturz in Ägypten. Der „Arabische Frühling“ konnte jedoch die Erwartungen auf eine politische und ökonomische Stabilisierung in Ägypten selbst und den Zielmärkten von „New Hover“ nicht erfüllen. Die Krise des Jahres 2016, bei der die ägyptische Währung fast 50 Prozent ihres Wertes verlor, verschlechterte die Perspektive zusätzlich.
Daher hat LINHARDT Anfang des Jahres beschlossen, ihre mittlerweile Mehrheitsanteile an einen der ägyptischen Partner zu verkaufen. „Als eines der letzten Unternehmen in unserer Branche wollen wir unsere deutschen Standorte stärken und erhalten und das Geld daher auch lieber dort investieren“, sagt Geschäftsführer Erhard Krauß.