Fast sieht es so aus, als ob der Sommer warten würde, bis die neuen Lüftungsanlagen im Werk Viechtach in Betrieb sind. Am 27. Juni beginnen die Umbauarbeiten. „Sie sollen möglichst produktionsschonend ausgeführt werden“, sagt Projektleiter Markus Hafner (IE-CI).

Eines werden die neuen Anlagen nicht bringen: klimatisierte Arbeitsräume. Das wäre astronomisch teuer bis technisch unmöglich. „Wir müssen mit der Luftmenge arbeiten, die zur Verfügung steht“, sagt Anton Preuß (LV-IH), Mitglied im Projektteam, „sie aber dahin bringen, wo sie benötigt wird“. Das funktionierte bisher nur bedingt: Durch die Geometrie einzelner Ausströmer kam die frische Luft gar nicht beim Mitarbeiter an.

Das soll jetzt anders werden, wie auch die gesamte Maßnahme extrem mitarbeiterbezogen begonnen wurde. Es gab eine Mitarbeiter-Befragung und auch der Betriebsrat, der diese Maßnahme schon seit längerer Zeit forderte, hat sich sehr konstruktiv und aktiv in die Planungen eingebracht.

Die 570.000 € teure Gesamtmaßnahme teilt sich in 2 Bauabschnitte. 

BA 1:         Arbeitsplatzbezogene Lüftung im Dosen- und Tubenbereich.

BA 2:         Erhöhung der eingebrachten Zuluftmenge um 35 % mittels zusätzlicher Zuluftgeräte.

Gestartet wird mit BA 1 an der DL3 in der KW 26. Nach dem Dosenbereich kommen die Tubenlinien dran. Unter mehreren Anbietern hat sich das Unternehmen NH aus Sonneberg als das geeignetste herausgestellt. NH hatte nach klarer Situationsanalyse das passende Konzept vorgelegt. Ein Testluftauslass wurde im Packbereich der DL4 installiert und an die Bedürfnisse der Mitarbeiter angepasst.

Was wird jetzt gemacht? Bestehende Anlagen werden optimiert, insbesondere die Ausströmer nach unten gezogen. Sie werden ergänzt durch neue Ausströmer, bei denen – je nach Situation – verschiedene Systeme zum Einsatz kommen. Was sich bei den Planungen schon bald herausgestellt hatte: Jeder Mitarbeiter hat sein eigenes Wohlfühlklima. Wo sich der eine gern frische Luft um die Nase blasen lässt, ist es dem anderen bereits viel zu zugig. Deswegen können die Systeme, die sich direkt am Arbeitsplatz befinden, vom Mitarbeiter individuell eingestellt werden.

BA 2 startet im Spätsommer. Parallel zu BA 2 werden neue Wärmeabzugsklappen eingebaut.

Bleibt zu hoffen, dass die Systeme ähnlich effizient zum „Betriebsklima“ im wahrsten Sinne des Wortes beitragen, wie bei Bischoff+Klein in Konzell. Dort hatte das Projektteam im Vorfeld die Lüftungsanlagen besichtigt und war überzeugt davon.