Viechtach - Rund ein Fünftel des Jahresbedarfs an Strom für das LINHARDT-Werk Viechtach wird künftig nebenbei auf dem Firmengelände in Oberschlatzendorf in einem Blockheizkraftwerk erzeugt. Geplant, errichtet und betrieben wird es von der Bayernwerk Natur GmbH, einer Tochterfirma der Bayernwerk AG.

Den Vertrag für ein Blockheizkraftwerk für die Viechtacher Niederlassung der Firma LINHARDT unterzeichneten (vorne, jeweils von links) Bereichsleiter Robert Budde und Geschäftsführer Dr. Alexander Fenzl für die Bayernwerk Natur GmbH sowie Linhardt-Geschäftsführer Erhard Krauß und Bereichsleiter Harald Hutter; dahinter Bürgermeister Franz Wittmann sowie Linhardt-Umweltschutz- und Energiemanagementbeauftragter Johann Högerl, Projektbetreuer Markus Hafner und Betriebsrats-Vorsitzender Thomas Engl.

LINHARDT-Geschäftsführer Erhard Krauß betonte dabei, dass die Effizienz des Blockheizkraftwerkes gut zur Unternehmensstrategie des nachhaltigen Wirtschaftens passe. Das Heizwerk diene eigentlich der Produktion von 3400 MWh Wärme, die in der Tubenherstellung, zum Heizen der Gebäude und der Warmwasserbereitung benötigt werde. Dazu werde mit Erdgas ein Motor befeuert, der einen Generator zur Erzeugung von 3300 Megawattstunden Strom antreibt. Die entstehende Wärme von 450 Grad wird in einem 25000 Liter Wasser fassenden Speicher abgegriffen.

Weil zusätzlich den Abgasen, die mit einem Dreiwege-Katalysator gereinigt werden, Wärme entzogen wird, werden laut Berechnungen der Bayernwerk-Experten 90 Prozent der eingesetzten Energie genutzt; zum Vergleich: Beim Strom aus der Steckdose liege der Wirkungsgrad bei etwa 45 Prozent. Rund 1000 Tonnen CO2 würden eingespart, das entspreche dem Jahres-Ausstoß von 550 Pkws. Sowohl Krauß, als auch LINHARDT-Einkaufsleiter Harald Hutter betonten die reibungslose Zusammenarbeit mit den Bayernwerk-Leuten; sogar im Urlaub am Pool habe man im Sommer Vorgespräche führen können. Ein Kompliment, das Vertriebsleiter Robert Budde und Geschäftsführer Dr. Alexander Fenzl gerne zurückgaben.

Bürgermeister Franz Wittmann freute sich ebenso wie Betriebsrats-Vorsitzender Thomas Engl über die Investition in Viechtach, die sie als Stärkung für den Standort bewerteten, wenn sie auch direkt keine zusätzlichen Arbeitsplätze bringt. Bis Ende März 2018 soll das rund 850000 Euro teure Blockheizkraftwerk in einem Kellerraum nahe der bestehenden Heizung des LINHARDT-Werkes in Betrieb gehen.