Während seines Sabbaticals (=auch Sabbatjahr genannt, handelt es sich um unbezahlten Sonderurlaub, den der Arbeitnehmer nach eigenem Ermessen gestaltet) startete Andreas Grassl (Leiter Tec. Point) am 03. Juni diesen Jahres seine Motorradtour.

18 Tage, 10 Länder, und vor allem – die Offroad-Strecken der Trans Euro Trail (TET).

Die Trans Euro Trails sind eine Sammlung von Offroadstrecken in ganz Europa. Die Strecken lassen sich zu ausgedehnten Offroadtouren kombinieren und enthalten alle Arten von unbefestigten Wegen, die gemäß den lokalen Gesetzen und Vorschriften der jeweiligen Länder offiziell zugelassen sind.

 

Tag 1
Pünktlich um 8 Uhr startete Andreas sein großes Abenteuer.
Der Tag war geprägt von einer 7,5-stündigen Fahrt im Regen, 14 Grad und nassen Straßen. Trotz der widrigen Bedingungen machten die ersten Pässe Spaß. Am Abend kehrte er in ein einfaches Hotel nahe des San Bernadino Passes ein – Campen war heute keine Option. Ein warmes, trockenes Bett war nach diesem Start purer Luxus.

 

Tag 2
Der nächste Tag sah schon besser aus: Sonne – aber trotzdem frostige 3 Grad.
Es ging über den San Bernadino Pass und weiter entlang des Lago Maggiore nach Italien. Die Strecke führte durch idyllische Bergdörfer und die zweite Nacht konnte Andreas nun, wie eigentlich geplant, in seinem Ein-Mann-Zelt verbringen.

 

Tag 3
Andreas‘ Worte heute: „So soll es sein.“ Traumwetter, atemberaubendes Panorama und anspruchsvolle Offroad-Passagen.
Der TET machte jetzt so richtig Spaß. Ein Abstecher auf einen Berg endete abrupt, aber solche Hindernisse gehören dazu. Also die Strecke wieder runter und weiter ging es Richtung Frankreich.

 

Tag 4
Es ging weiter mit dem TET-Abschnitt in Frankreich. Nicht ganz so Offroad: Asphalt statt Schotter. Doch die Landschaft machte alles wett – menschenleere Strecken, weite Ausblicke und absolute Ruhe.

 

Tag 5
Es wurde wieder spannender: Nach stundenlangen Asphaltstraßen führte die Strecke endlich zurück auf Schotterwege.
Immer weiter Offroad ging es durch unbeschreiblich schöne Natur und kurvige Strecken.
Nach 13 Stunden Fahrt, inklusive einer zweistündigen Suche nach einem Campingplatz, endete der Abend entspannt mit einem Glas Wein

 

Tag 6
Der sechste Tag war ein Highlight: „TET intensiv“ – so nannte Andreas ihn.
Von Frankreich ging es nach Spanien und Andorra, durch enge Dorfgassen und steinige Pfade, vorbei an Schnee auf dem Gipfel und Sommerhitze im Tal. Kontraste pur. Über einen Schotterpass ging es dann wieder zurück nach Frankreich.

 

Tag 7
Durch die Pyrenäen ging es weiter auf menschenleeren Schotterstraßen Richtung Westen. Auch hier atemberaubende Landschaft und den ganzen Tag Offroad durch die Berge.

Abends suchte sich Andreas nach einem anstrengenden Tag einen Schlafplatz auf einem Campingplatz.

 

 

 

Tag 8
Start bei bestem Wetter, doch am Berge schlug es plötzlich um, und Asphalt war heute ausnahmsweise willkommen.
Die Atlantikküste erreichte Andreas nass und durchgefroren und so endete der Tag müde in einem Hotel.

 

Tag 9
Der nächste Tag im Baskenland war nicht viel besser: Regen machte die TET-Strecken unpassierbar, also wich Andreas auf Asphalt aus und fuhr dem schlechten Wetter einfach Richtung Portugal davon.

 

Tag 10
In Portugal angekommen, erwarteten Andreas völlig neue Landschaften: Weinanbaugebiete, Olivenplantagen und anspruchsvolle Schotterpisten.

 

Tag 11
Am nächsten Morgen forderten Andreas besonders die steilen Kehren und abgelegenen Wege. Belohnt wurde das ganze aber mit unglaublichen Ausblicken.

 

Tag 12
Das Motto des zwölften Tages: Kilometer reißen.
Auf endlosen Landstraßen ging es Richtung Gibraltar, doch dort wartete Chaos: Falsche Fähren, doppelte Grenzkontrollen und extreme Hitze.
Am Abend gegen 21 Uhr erreichte Andreas Marokko. Ein Kulturschock. Der Plan vom Campen war schnell verworfen, da Menschen auf den Bundesstraßen herumlaufen, über Meterhohe Grenzzäune klettern und der Verkehr chaotisch ist.  Daher hat sich Andreas anschließend ein Hotel gesucht.

 

 

Tag 13
Am nächsten Tag folgte eine kurze Tour durchs Hinterland. Doch die Eindrücke waren ernüchternd: Eselkarren, Müllberge und überladene Dreiräder.
Dann also lieber wieder nach Tangar zum Hafen. Der Plan weiter nach Genua zu fahren, wurde verworfen und Andreas entschloss sich, Europa wieder anzusteuern – zurück nach Marseille.

 

Tag 14 und 15
40 Stunden auf der Fähre von Hangar nach Marseille.
An Tag 15 ging es in Frankreich weiter, in Richtung Italien.

Tag 16
Unterwegs auf dem TET Frankreich/Italien und das bei bestem Wetter.
Ein Platten am Hinterrad sorgte für eine kleine Zwangspause, doch Andreas bewältigte die Situation. Der Aufstieg zum Col de Sommeiller bot noch einmal anspruchsvolle Strecken und beeindruckende Ausblicke. Auf 2.470 Metern Höhe war dann Schluss und es ging wieder runter, um nach über 10 Stunden Fahrzeit einen Campingplatz zu suchen.

 

Tag 17
Über das Aostatal ging es zurück in die Schweiz, über den großen Bernadino Pass.
Unten 34 Grad, oben meterhoher Schnee. Leider waren der Grimselpass, Furkanpass und Nufenenpass noch gesperrt.

 

Tag 18
Heimwärts geht’s. Nach 45 Minuten auf der Passstraße Straßensperrung. Also alternative Route suchen und den ganzen Weg wieder zurück.
Mit der Fähre ging es dann über den Vierwaldstättersee Richtung Heimat.

Zuhause.
Nach 6.500 Kilometern und 18 Tagen Abenteuer war Andreas wieder dahoam.
Die Reise war hart, physisch wie mental, aber gerade das war es, was sie besonders machte.

 

 

Fazit:
„Wenn du willst, kannst du alles. Flexibilität, Durchhaltevermögen und der erste Schritt – mehr braucht es nicht. Sprachbarrieren? Völlig egal. Wer sich verständigen will, der kann es auch. Abenteuer beginnt dort, wo die Komfortzone endet.“