Viechtach – Gleich zweimal begrüßte LINHARDT Viechtach in den vergangenen Tagen hohen politischen Besuch: Der Europa-Abgeordnete Manfred Weber (CSU) ließ sich mit Bürgermeister und Vize-Landrat über das Unternehmen informieren. Gleiches tat einige Tage später Gerda Hasselfeldt, die Landesgruppenchefin der CSU im Bundestag, in Begleitung einer Gruppe Berliner Journalisten.
Manfred Weber ist derzeit Fraktionsvorsitzender der Europäischen Volkspartei (EVP) im Europaparlament. Die EVP ist der Zusammenschluss der konservativen Parteien in den Ländern der EU. Geboren im Landkreis Landshut lebt er heute im Landkreis Kelheim und vertritt mit anderen die Interessen Niederbayerns in Brüssel.
Insbesondere bei Webers Besuch hielt LINHARDT-Geschäftsführer Erhard Krauß nicht hinterm Berg, wo LINHARDT der Schuh drückt. Krauß wies auf die Problematik der unterschiedlichen Förderkulissen besonders in Ost-Europa hin. So stehe LINHARDT als deutsches Unternehmen mit deutscher Wertschöpfung hier in Konkurrenz mit Wettbewerbern zum Beispiel in Polen, die Hilfen aus EU-Töpfen bekämen.
Weiteres Thema beim Weber-Besuch war der Hochschulcampus für Sensorik Industrie4.0, das der Viechtacher Bürgermeister Franz Wittmann zur Sprache brachte: „Ich bin frustriert. Wir haben das Konzept jetzt viermal umgearbeitet, wir haben ein tolles Gebäude gehabt, in dem jetzt Asylbewerber sind, und überall anders geht es vorwärts, nur bei uns nicht.“ Krauß sagte, er habe gute Erfahrungen gemacht mit Campi vor Ort und würde sich sofort einbringen, sollte so etwas in Viechtach möglich sein. Weber lobte die Synergieeffekte vor Ort durch namhafte Firmen, konnte aber keine Zusagen machen.
“Wir fühlen uns bevormundet.”
Wenige Tage nach Weber besuchte CSU-Landesgruppenchefin Gerda Hasselfeldt mit ihrem Bruder, dem Bundestagsabgeordneten Alois Rainer und einer Berliner Journalisten-Delegation (Spiegel, ZDF, taz, ARD/BR, DPA, Dow Jones) das Viechtacher Werk. Beide Politiker stammen aus Haibach im Landkreis Straubing-Bogen. Der Abstecher zu LINHARDT war Teil einer Journalistenreise in ihre Heimat.
Nach einem für die Politiker und Journalisten beeindruckenden Rundgang durch die Produktion in Begleitung von Christian Jungwirth und Harald Hutter gaben Geschäftsführer Krauß und Entwicklungsleiter Johann Beil einen Einblick in die Entwicklungsgeschichte der Firma und nannten als große Investition die neue Dosenlinie. Deswegen sei es auch notwendig, Wochenendarbeit zu leisten, um die Anlage auszulasten: „Ich verstehe, wenn die Mitarbeiter dies nicht gut finden. Aber wir müssen schauen, dass die Maschinen laufen. Wir haben darüber Diskussionen mit dem Betriebsrat.“
Auf Nachfrage von Gerda Hasselfeldt bezeichnete Krauß das jüngst eingeführte Entgeltgleichheitsgesetz als „unnötig“. Krauß meinte dazu: „Wir gehen mit unseren Mitarbeitern vernünftig um, wir bezahlen sie vernünftig und schauen, dass Leiharbeiter nicht zu lange Leiharbeiter sind. Wir fühlen uns durch Gesetze bevormundet. Regeln sind immer ärgerlich und müssen nicht sein, wenn es von alleine läuft.“
Gerda Hasselfeldt bedankte sich für den informativen Besuch: „Es ist beeindruckend zu sehen, wie viel Know-how von Viechtach aus in die ganze Welt geht.“
Fotos: Bayerwald-Bote